Ergotherapie in der Pädiatrie wendet sich an Kinder vom Säuglings- bis Jugendalter, die in ihrer Entwicklung verzögert und/oder in ihrer Selbständigkeit und Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind.
Unsere Kompetenzthemen umfassen dank gezielter Fortbildungen ärztliche Diagnosen im Kindes-(und Teenager)Alter (siehe unten), bei denen wir Ihr Kind darin unterstützen wollen, Defizite abzubauen oder trotz Einschränkungen aktiv und gestärkt im Leben zu stehen.
Oder nach Unfällen / bei Behinderungen können wir helfen, geeignete Hilfsmittel zu finden und zu erproben und Sie und Ihr Kind darin zu stärken, mit der neuen Situation umzugehen. Auch für schwer pflegebedürftige Kinder kann Ihr Arzt Ergotherapie für mehr Lebensqualität für sinnvoll erachten. Wir therapieren dabei ein breites Spektrum an Erkrankungen aus der Neurologie / Orthopädie / Psychiatrie, die bereits im Kindesalter auftreten können. Kontaktieren Sie uns gern für ein unverbindliches Vorgespräch, ob die „Chemie“ stimmt.
Ergotherapie kann bei Entwicklungsverzögerungen auch präventiv, d.h. vorbeugend, eingesetzt werden (z.B. bei Problemen in der Stifthaltung späteren Einschränkungen in der Schule vorbeugen):
Wie ist dann ein möglicher Ablauf?
Hier ein Beispiel:
Sie selbst, Ihr/e Erzieher/in im Kindergarten, Lehrer/in oder Kinderarzt/ärztin bei einem U-Termin bemerkt, dass etwas in der Entwicklung Ihres Kindes „auffällig“ ist – erst einmal: Kein Grund zur Panik!
Jedes Kind ist anders und lernt und entwickelt sich in seinem Tempo:
Ein Kind ist z.B. „schneller“ darin, fahrradfahren zu erlernen, aber weiß nicht, wo und wie es beginnen soll, wenn im Kindergarten gebastelt wird und resigniert, wenn es sich selbst anzieht. Ein anderes ist eine richtige „Tierflüsterin“, aber es fällt ihm schwer, beim Gesellschaftsspiel den Regeln zu folgen und sich zu konzentrieren. Ein anderes Kind reagiert im Spiel mit anderen mit übermäßiger Aggression, als würde es nur auf diese Weise Kontakt aufnehmen können.
- Ihre Kinder- oder Facharztpraxis (oder ein SPZ) wird dann Ihre Tochter oder Ihren Sohn untersuchen, Ursachen abklären und feststellen, ob ihre / seine Beeinträchtigung so ausgeprägt ist, dass eine Ergotherapie angebracht und hilfreich ist. In diesem Fall wird Ihr/e Ärztin/Arzt eine Heilmittelverordnung (ähnlich einem Rezept) ausstellen mit Angabe von Diagnose, Verordnungsmenge und weiteren, für uns wichtige Hinweise.
- Sie kommen mit Ihrem Kind und der ärztlichen Verordnung zu uns in die Praxis (oder wir zu Ihnen nach hause oder in die vom Kind besuchte Einrichtung) – Sie haben dabei freie Therapeutenwahl! Wir kooperieren mit allen Krankenkassen und Leistungsträgern und rechnen mit diesen ab.
- Unser Team führt eine zugewandte, wertfreie und kompetente Funktionsanalyse (so wird bei uns Ergotherapeuten unsere „Befundung“ genannt) und evidenzbasierte Therapie durch, wobei unser 1. wichtigstes Gebot ist, dass Ihr Kind motiviert und selbstbewusst zu uns kommt: Scham, Wut, Druck und Verzweiflung hemmen die Lernfreude. Eine Beziehungsgestaltung auf Basis von Vertrauen und Transparenz ist der wichtigste Schritt für eine lebendige Therapie. Wir nutzen zudem für eine objektive Befunderhebung evidenzbasierte innovative Geräte wie den Stabilo ErgoPen.
- Wir setzen gemeinsam mit Ihnen und Ihrem Kind kurz- und langfristige Ziele unserer Therapie fest und behandeln Ihr Kind je nach Verordnungsmenge ein- oder mehrmals wöchentlich – eine Therapieeinheit beträgt je nach Verordnung 30, 45 oder 60 Minuten.
- Die Inhalte und „Werkzeuge“ unserer Therapie orientieren sich neben wissenschaftlich evaluierten Therapiemitteln und -konzepten immer am Interesse und den Vorlieben Ihres Kindes in einem fortlaufenden Prozess.
- Wir schätzen Ihre Begleitung als Erziehungsberechtigte. Häufig ist es wertvoll und ratsam, während einer Therapieeinheit dabei zu sein, zum Beispiel, um Übungen in den Alltag integrieren zu können. Meist ist Ihr Beisein aber nicht erforderlich oder kann ablenken. Bitte beachten Sie auch die jeweils aktuell gültigen Infektionsschutzmaßnahmen und ggf. Zugangsbeschränkungen.
- Sie dürfen gerne die Therapiezeit als persönlichen Freiraum nutzen, spazieren gehen, einkaufen, lesen ….
- Im Familienalltag kann vieles beübt, erfahren und therapiebegleitend Grundstein gelegt oder vertieft werden, wir beraten Sie und geben Ihnen und Ihrem Kind z.B. „Hausaufgaben“ (das können Spiele, Arbeitsblätter, Übungen, „Tagebücher“ … sein) und führen auch – Ihre individuell vereinbarte Schweigepflichtentbindung vorausgesetzt – Rücksprache mit z.B. ErzieherInnen, LehrerInnen, usw.
- Durch engen Kontakt mit Ihnen und ggf. anderen TherapeutInnen (z.B. Logopädie) und regelmäßigem Austausch mit der/dem behandelnden Ärztin/Arzt überprüfen wir unsere Fortschritte ständig. Über „Tür-und-Angel-Gespräche“, Dialogzeiten ohne oder im Beisein des Kindes und regelmäßige Therapieberichte an Ihre Arztpraxis und Sie werden Sie über den augenblicklichen Entwicklungsstand informiert.
Jedes Kind ist einzigartig und wird von uns so wahr- und ernst genommen!
Entsprechend ausgestattete Therapieräume sind für uns die Basis der Ergotherapie mit Kindern und Jugendlichen (z.B. reizarmer Therapieraum, vielfältig ausgestatteter Motorik-Raum, PC, Werkstatt).
Wir sind zudem tätig in Kindergärten, Förderschulen /-kindergärten /-zentren und behandeln Ihr Kind sowohl dort als auch auf Wunsch in den Ferienzeiten als Hausbesuch bei Ihnen oder in unserer Praxis (nach entsprechender Verordnung).
Als ErgotherapeutInnen und selbst Eltern stehen wir auch außerhalb der Regeltherapiezeit Ihnen als Eltern oder Pflegeeltern begleitend und beratend zur Seite und begegnen Ihnen, den KinderärztInnen / PädagogInnen / ggf. JugendamtbetreuerInnen / Familienhilfe Ihres Kindes auf Augenhöhe.
Bei welchen Einschränkungen kann Ergotherapie Ihrem Kind helfen?
Unsere Kernkompetenzen in der Kinderheilkunde liegen bei Kindern und Jugendlichen mit Einschränkungen / Aufholbedarf in den Bereichen …
- Motorik:
Koordination, Gleichgewicht, Bewegung, Kraft, Grob- und Feinmotorik, Grafomotorik - Wahrnehmung:
Aufnahme und Verarbeitung von Sinnesreizen
Defizite eines oder mehrerer Sinnesorgane - Handlungsplanung und -ausführung, Lernschwierigkeiten:
Basisfunktionen der Lese-, Schreib- und Rechenprozesse, Konzentration, Ausdauer - Psyche und Sozialverhalten:
Ängste, Fehlen von Selbstbewusstsein oder emotionaler Ausdrucksfähigkeit, Störungen der Antriebs- und Motivationssteuerung sowie Konzentrationsstörungen bei Verschlossenheit oder bei Hyperaktivität, nach Traumata, milieubedingt, Hochsensibilität, psychische Begleiterscheinungen bei Hochbegabten (z.B. mangelnde Frustrationstoleranz), Aggressivität - ärztliche Diagnosen zu Neurodiversität wie AD(H)S, Autismus – wie können wir das Kind und auch die Eltern stärken?
- Unterstützung beim Erwachsen- und Selbständigwerden für körperlich / geistig behinderte Kinder, mit frühkindlichem Hirnschaden /-verletzung, Erberkrankungen, nach Unfällen, rheumatischen oder Stoffwechselerkrankungen, Muskelerkrankungen, Tumore
- uvm.
- außerdem unabhängig von Verordnungen Ihres Arztes: Elternberatung, Unterstützung für psychisch kranke Eltern (Prävention, Entlastung, Beratung), Kurse, z.B. Kinderyoga, Kleinkindturnen, Trageberatung (vieles führen wir kostenlos oder kostenvergünstigt durch, bitte erkundigen Sie sich gerne bei uns)
Auszüge aus den vielschichtigen Behandlungsmethoden:
zum Beispiel:
individuell zugeschnittene alltagsrelevante, handwerkliche, spielerische und kreative Angebote
(z.B. in unserer Praxis in Schöllnach in Therapiewerkstatt, mehreren unterschiedlichen Motorikräumen, reizarmen Gesprächs- und Lernräumen, am PC, in Therapieküche oder Therapiebad, im Therapiegarten)
mittels wissenschaftlich fundieren Trainingsprogrammen
Cranio-Sakral-Therapie
AD(H)S – Therapie
Bobaththerapie
Basale Stimulation
Testung der Händigkeit
Konzentrationstraining
Diagnostik und Unterstützung bei Legasthenie (LRS)
Diagnostik und Unterstützung bei Dyskalkulie
Eindrücke, die Ihr Kind zum Beispiel (je nach Behandlungsart und -ziel) sammeln kann, wenn Sie es uns zur Therapie anvertrauen: